Samstag, 24. April 2010

Hallo aus Grand Junction / Colorado

Schönes Wochenende zusammen,

heute melden wir uns aus Grand Junction/Colorado. Unsere Reise geht leider dem Ende entgegen. Heute in einer Woche sind wir wieder zuhause und kurieren unseren Jetlag aus.

Was ist in den letzten Tagen so los gewesen?

Nach dem Ruhetag bei 28 Grad und Abkühlung im Pool ging es am Dienstag nach Page/Arizona. Wir waren so zeitig dran, dass wir beschlossen nach der Wanderung im Antelope Canyon gleich weiter zu fahren bis zum Monument Valley. Die Wanderung im Antelope Canyon war leider sehr enttäuschend. Zum Einen war es stellenweise bewölkt, was die Farbintensität unten im Canyon sehr beeinträchtigte. Was jedoch schlimmer war, war die Tatsache, dass die Tour diesmal durch 2 Guides durchgeführt wurde. Einer vorneweg, der andere hinten bei uns. Wir wurden richtiggehend durchgeschleust und wenn wir mal etwas langsamer gingen, um das ein oder andere Foto zu machen oder weil eines unserer Kinder halt langsamer war, wurden wir „angepfiffen“ endlich aufzuschließen. Auch mussten wir diesmal am Ende des Canyons über die Leiter nach oben und konnten nicht wie 2008 im Canyon denselben Weg zurückgehen. Bedanken wollen wir uns noch beim zweiten Guide, der immer in unserer Nähe war …räumlich wie akustisch… Er spielte Gitarre in einer solch penetranten Lautstärke, dass wir eigentlich froh waren, als wir draußen waren. Okay, wir haben einige schöne Fotos gemacht, aber unsere Erinnerung geht nach 2008 zurück, wo Svenja da unten durchsauste und Verstecken spielte.

Wir waren dann gegen 17.45 Uhr am Monument Valley. Wir waren uns noch nicht schlüssig, ob wir auf dem RV Park in Gouldings mit allem Zubehör (Wasser, Strom, Internet) oder auf dem „primitive Campground“ direkt am Mitten View (den Mitten View Campground gibt es seit dem Hotelneubau nicht mehr) übernachten wollten. Irgendwie war es wohl Fügung, dass wir uns entschlossen doch hoch zum Mitten View zu fahren, mit der Option doch in Gouldings zu übernachten. Aber als wir da oben standen und die paar Wohnmobile auf dem primitive Campground sahen, wollten wir auch dorthin. Wir suchten uns also einen schicken Platz in der ersten Reihe und genossen abends ein nahezu perfektes Spektakel. Die Sonne kam raus und tauchte die Berge in einer nicht zu beschreibendes Abendrot. Ein Schauspiel der besonderen Sorte. Und dann setzte der Wind ein ... besser der Sturm. Petra hatte Angst, dass es uns das Wohnmobil nachts umwerfen würde. Uwe stellte sich den Wecker auf 6 Uhr und hatte ein ähnliches Schauspiel wie am Abend zuvor… ein Sonnenaufgang der Extraklasse,

Wir fuhren dann gegen 10 Uhr weiter nach Moab. Dort angekommen bezogen wir „unseren“ Campground von 2008, den Canyonlands RV Park. Die Wettervorhersage in St. George (unserem letzten „Internet-Kontaktpunkt“) für Moab verhieß nichts Gutes. Und es regnete an diesem Nachmittag tatsächlich ein wenig, und das zu dem Zeitpunkt, wo wir zu Fuß in der City waren. Allerdings wurden wir nur wenig nass und freuten uns umso mehr auf die heiße Pizza aus dem Ofen.

Am Donnerstag sollte es laut „weather.com“ fast ausschließlich regnen. Umso erstaunter waren wir dann, als wir morgens auf einen blauen Himmel schauten. Es war allerdings schon weit nach 8 Uhr. Wir haben alle so lange geschlafen, selbst unsere biologische Uhr Tim. Wir beeilten uns und konnten schon vor 10 Uhr den Campingplatz verlassen. Heute hatten wir eine Reservierung auf dem Devils Garden Campground. Wir fuhren also zunächst in den Arches Nationalpark hinein, ohne Gebühren entrichten zu müssen, da diese Woche „Nationalpark-Wochen“ waren. Im Arches NP selbst entschieden wir uns beim Anblick der verschneiten Berge im Hintergrund, dass wir nochmals die Delicate Arch Wanderung machen wollten.
Und so tigerten wir morgens gegen 11 Uhr los. Und schon nach einer Stunde waren wir oben. Svenja ist den gesamten Weg alleine hochgegangen!!!!!!!!!!!!!!!!! Und zurück ist sie nur 10 % des Weges getragen worden. Wir sind echt stolz auf sie!!!!!!!!!

Danach fuhren wir zum Campingplatz und unserer schönen Site 48. Nachdem dann auch Tim seinen Mittagsschlaf beendet hatte wanderten wir noch die kurze Strecke zum Tapestry Arch und zum Broken Arch (insgesamt ca. 2,5 km). Wahrlich eine tolle Wanderung, weil man im Hintergrund die angeschienenen schneeweißen Berge sah. Danach gab es Grillen und endlich unser erstes richtiges Lagerfeuer. Allerdings bei „etwas kühlen“ 6 Grad Celsius, weshalb wir dann doch bald ins Innere flüchteten.

Gestern dann war wieder blauer Himmel angesagt und wir fuhren gegen 9.15h zum 1000m entfernten Parkplatz des Landscape Arch Trailhead. Wir beschlossen, dass Tim auch mal wieder etwas laufen sollte. Dies erzeugte jedoch großen Protest, auch weil Uwe die Kiepe dabei hatte und er die immer vor sich sah. Es war windig und kühl, aber auch sonnig. Nach knapp einem Kilometer nahmen wir Tim dann doch in die Rückenkiepe. Wir waren relativ schnell am Landscape Arch. Wie immer ein beeindruckender Anblick. Beim Blick nach oben erkennen wir einen seltenen sogenannten 22° Halo rund um die Sonne (360° Regenbogen). Das Wetter scheint umzuschlagen, es zieht sich zu und wir verzichten auf die weitere Wanderung zum Double O Arch. Wir laufen der Korona entgegen in Richtung Parkplatz zurück und fahren mit kurzem Stopp beim Skyline und Sand Dune Arch zum Visitor Center am Eingang.

Beide Kinder schlafen sofort ein und werden erst wieder wach, als wir in Moab stehen und kein Campground mehr frei ist. Es ist Wochenende und irgendwie scheinen sich alle auf die Campingplätze in und um Moab zu stürzen. Nach kurzer Überlegung geben wir den Plan, morgen zum Corona Arch zu wandern, auf und fahren noch die 2 Stunden bis Grand Junction. Rings um uns herum ziehen dichte Wolken und auf einem Hinweisschild kurz vor Grand Junction erfahren wir, dass der Vail-Pass nur mit Schneeketten zu befahren ist. Es tobt gerade ein Schneesturm in den Rockies.

Wir richten uns hier auf dem Junction West RV Park ein und verfolgen über Internet die Straßensituation. Heute morgen haben wir dann beschlossen, den Tag hier zu bleiben, da unser Ausflugsziel (Rifle Falls State Park) unter einer dichten Schneedecke liegt. Dann lieber hier die 17 Grad und Sonne. Morgen soll die Situation auf den Straßen besser werden und wenn nicht, dann müssen wir einen kleinen Umweg (ca. 140 Meilen) über Gunnison machen. Die dortige US-50 ist zwar auch schneebedeckt, aber für den Verkehr ohne Einschränkungen frei gegeben.

Sonntag oder dann Montag werden wir in Denver sein und am Donnerstagabend von dort nach Frankfurt fliegen … wenn bis dahin nicht wieder etwas Asche aus Island im Weg steht … bzw. schwebt.

Viele Grüße von
Den Peters

P.S. Rechts oben gibt es aktuelle Fotos